Nachdem ORB ihre ersten drei Alben im Jahrestakt veröffentlicht hatten, gönnten sich die Australier ein wenig Pause. Doch nun sind ORB mit „Tailem Bend“ (Fuzz Club / Flightless) wieder da.
Es ist so, wie mit einem alten Freund, den man lange nicht mehr gesehen hat: Man erkennt ihn gleich wieder, merkt aber im Laufe des Gesprächs die Veränderungen. So auch bei ORB. Es ist der stimmungsvolle Psych Rock mit Fuzz und Prog, der uns einst vor sechs Jahren verlassen hatte. Doch er ist reifer und auch ein wenig gemütlicher geworden.
Eine neue Entspannung und Luftigkeit macht sich breit. Stücke werden lange ausgedehnt und verfallen oft in gleitende Jams. So etwa das Instrumentalstück „Golden Arch“, das scheinbar niemals endet.
ORB wechseln zwischen brummendem Rock und fluffigem Psych Pop. Irgendwie schimmert auf „Karma Comes“ so ein Sixties-Gefühl durch, das nach St. Tropez schmeckt. Auf „Can’t Do That“ fallen wir stattdessen in ein Kanninchenloch.
Der Schluss gestaltet sich zupackender und rockender, mit dem mächtigen „Commandment“ als Ende der Reise. Müssen wir doch glatt noch einmal die früheren ORB-Alben anhören, um uns zu erinnern. Fast so, als ob man alte Bilder herausholen würde, um das Aussehen des alten Freundes zu überprüfen.
ORB – Tailem Bend: Erfrischend vertrippter Psych Rock. – RIFL