Gerne solo unterwegs, liebt Ty Segall doch auch die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. Für sein neues Album „Possession“ (Drag City) hat er mit Matt Yoka die Songs geschrieben. Somit wendet sich das Blatt: Segall hatte einst für Yokas „Whirlybird“ die Musik beigesteuert.
Erkennen wir einen besonderen Einfluss? Es ist jedenfalls die wohl zugänglichste Arbeit von Segall. Ein farbenfrohes Folk-Rock-Album, kalifornisch durch und durch, also sonnengebräunt und in psychedelischen Farben gehalten. Die Rumpelkammer, die elektronischen Spielereien, der Punk – nichts davon.
Pop schon, gerne auch mit Bombast. „Buildings“ fährt etwa Streicher auf, „Skirts of Heaven“ wartet mit einem Bläserfinale auf. Drumherum wundervolle Folk-Songs, mit der für Segall typischen Verspieltheit, jedoch nie zu kompliziert. Vielleicht ist das der Einfluss Yokas.
Ein reichhaltiges, nicht zu fettes Werk. Mit ausladenden Nummern, wie „The Big Day“ und schön knackigen Stücken, wie dem Titeltrack. „Another California Song“ bietet dann noch etwas Fuzz an, wird aber nie zu garageig. Ein Sommeralbum? Auf jeden Fall. Und näher an Harry Nilsson, als man jemals gedacht hätte.
Ty Segall – Possession: Ein kalifornisches Best-of – RIFL