Anfang der 2000er tauchten mclusky auf. Es war einer dieser Bands, die sich zwar vertraut anhörten, aber dennoch komplett neu klangen. Sie bretterten in ein Zeitalter, als der Noise Rock längst verklungen war. Doch da waren die Waliser, schredderten und ließen es kreischen. Geschissen haben sie sich nie was, spielten mit Worten, gaben die Clowns, hüllten die Blödeleien in Stacheldraht.
Drei Alben gab es, mit „Do Dallas“ hatten sie eines der wichtigsten Rock-Alben der 2000er hingelegt. Der Fame ging aber etwas vorüber. Niederlagen hielten Einzug, die Band trennte sich, die Mitglieder verstreuten sich. Die deutlichsten Spuren hinterließ Sänger/Gitarrist Andy Falkous mit Future Of The Left, die das mclusky-Erbe konsequent fortführten.
Falkous ist auch das einzige Ursprungsmitglied der neuen Inkarnation. Seis drum, mclusky sind mclusky und das erfährt man bereits nach zehn Sekunden auf ihrem Comeback-Album. „the world is still here and so are we“ (Ipecac) eröffnet mit „unpopular parts of a pig“ und sofort sind wir wieder an Bord. Es ist der Sound von einst, keine Spur gealtert.
Auf „way of the exploding dickhead“ dann das vertraute Klimpern. Hach, wie schön. Ein Album, das nicht nur aufgrund von Nostalgie gewinnt. „the battle of los angeles“ fühlt sich etwa sehr neu an, bietet lasch repetitiven Noise Rock.
Gemächlich brodelt es auf „not all steeplejacks“, auch das ein bekanntes Muster. Doch wo ist der Hit? Wir müssen bis zum Schluss bleiben, bis mit „hate the polis“ die erhoffte Hymne kommt.
Es ist ein mclusky-Album, keine Frage. Kein erzwungenes Album, womöglich nicht gar so knochentrocken hingemischt, wie es einst Albini schaffte. Dennoch legendengetreu und die Gags zünden immer noch.
mclusky – the world is still here and so are we: Vertrauter Noise – RIFL