Klar, mit Arse als Bandnamen ist die Fährte zum räudigen Punk praktisch gelegt. Und genau da sind die Australier auch zur verorten. Sie bieten dabei einen Twist an: Hardcore Punk, aber mit Arschwackeln.
2017 tauchten Arse mit der EP „Primitive Species“ auf und boten Neues. Es war chaotisch und primitiv, aber auch catchy. Die Drums bildeten eine stoische, fast technoide Grundlage, über die die Gitarre recht frei schlingerte. „Bugger“ entpuppte sich als Hit.
Weitere Releases folgten, die den Sound verdichteten und vielseitiger werden ließen. Alles zusammen erscheint nun als „Complete Arse“ (Erste Theke Tonträger). Eine absolut lohnenswerte Anschaffung.
19 Songs, die bis zum 2024er „Kaputt“ reichen. Arse von allen Seiten beleuchtet. Das luftige „Infinite Sedative“, das sich im Grasnebel verlierende „Who Comes Next“, bis zum unverschämt melodischen „Nightshift Blues“. Im Pressetext heißt es: „I suppose ARSE is kind of what PISSED JEANS wish they were: great songwriting and musical abilities performed for dumb people.“ Eigentlich ganz gut umrissen.