Die Klasse von 2021, als Black Country, New Road, black midi und Squid großartige, einander ähnliche, dennoch völlig eigenständige Experimental-Rock-Alben veröffentlichten. Hach, die gute alte Zeit. Nun ist 2025 und black midi gibt es nicht mehr. Black Country, New Road suchen noch nach ihrem neuen Sound. Und Squid?
Sie haben mit „Cowards“ (Warp) ein neues Album. Zuletzt hatten sie sich mit „O Monolith“ ein wenig verzettelt. Es war ein ausladendes Monstrum, das aber nicht so gut funktionierte, wie noch das umwerfende Debütalbum „Bright Green Field“.
Nicht weniger episch wirkt „Cowards“, wenn man sich den Beipackzettel anschaut. Gastmusiker:innen so weit das Auge blickt, eine Saga in neun Geschichten mit dem Guten und dem Bösen und viel Mystik. Aber die Platte ist gut geworden, keine Angst.
Das Überschwängliche aus früheren Zeiten ist zurückgedreht. Stattdessen wagen sich die Briten an ausgefeilten Rock mit viel Gefühl. Ein wenig Kopfzerbrechen bereiten sie schon, es bleibt aber im Rahmen.
Elegant werden Squid zumeist vom Ruisi Quartet getragen. „Crispy Skin“, im Text erschreckend, gibt sich musikalisch dann eher fluffig. „Fieldworks“ gibt sich im ersten Teil sehr zart, wird dann bedeutend fülliger.
Die Übergänge sind fließender und nicht mehr so abrupt wie auf dem Vorgänger. So lässt sich die Platte angenehmer hören und man ist eher bereit, sich mit der Tiefe zu beschäftigen – und die ist wirklich gewaltig.
Squid – Cowards: Fokussierter Post Rock. – RIFL