Dieser Freddy Vinehill-Cliffe, aufgedreht und scharfzüngig und insgesamt eine Erscheinung. Ist es er, der Thank zu so einer einzigartigen Band macht? Seine Essays zu Noise Rock sind jedenfalls eine Wonne.
Mit „I Have A Physical Body That Can Be Harmed“ (Big Scary Monsters) erscheint das zweite Album der Band aus Leeds. Es ist die Fortführung dieser wunderbaren Reise, die einst mit ungewöhnlichen, aber sehr großartigen EPs begann. Mittlerweile wagte sich die Band gar von der Insel zu einer Mini-Tour. Hoffen wir, dass das nur der Beginn war.
Die neue Platte hat wieder diese Mischung aus nervenaufreibendem Post Punk und einem fast schon rappenden Vinehill-Cliffe. Man geht insgesamt ein paar mehr Experimente ein, was dem Sound gut tut. So ist man stets auf den Zehenspitzen, vermutet hinter jeder Bridge eine Überraschung.
„Control“ fällt mit dem Unerwarteten direkt ins Haus, serviert Synthies, die sich erst spät in vertrauten Noise Rock ergießen. „Do It Badly“ fällt dann super catchy und schräg zugleich aus.
Was haut uns so richtig von den Socken? Dass das 7-Minuten-Epos „The Spores“ so galant mit Sludge spielt. Dass „Down With The Sickness“ kein Disturbed-Cover, dafür aber ein fiepsend brodelndes Meisterwerk ist. Dass „Perhaps Today“ so ein wütendes Finale hat.
Harte Gitarrenmusik mit elektronischen Spielereien, ein wenig überdreht, dann wieder sehr geradlinig kreischend. Geplantes Chaos mit Schalk im Nacken. Womöglich die Mclusky der aktuellen Generation.
Thank – I Have A Physical Body That Can Be Harmed: Erfinderischer Noise Rock – RIFL