Ziemlich genau eine Dekade hielt der initiale Run von The Jesus Lizard an. 1990 mit „Head“ das erste Album, 1999 nach dem Capitol-Missverständnis dann das erste Aus. Hat gereicht, um sich einen Legendenstatus zu erarbeiten. Davon zehrte die Band aus Chicago, wenn sie ihn auch nicht ausnutzten. Keine sauteuren Reunion-Konzerte, ganz unaufdringlich spielte man in den letzten Jahren hier und da.
Und nun, nach 26 Jahren Pause, das erste Material aus dem Studio. „Rack“ (Ipecac) betitelt und für die Platte gilt ebenfalls: Sie schadet dem Image nicht. Weder halbgar, noch bemüht, frisch wie eh und je präsentieren sich die Herren.
The Jesus Lizard in unveränderter Form: Noise Rock, roh und staubtrocken gespielt. Dazu der energische David Yow als nimmermüder Flummi. Allesamt in bestechender Form und keinen Tag gealtert.
„Rack“ stellt sich selbstbewusst neben „Goat“ und „Liar“ ins Regal, schiebt „Shot“ und „Blue“ zur Seite. Vielleicht ist die Platte doch ein wenig zugänglicher. „Moto(R)“ etwa, super catchy. Aber wenn sie den Sound so schön bedrohlich anschwellen lassen, wie auf „What If?“, kann man damit selbstbewusst bei seiner böse blickenden Herrenrunde vorstellig werden.
„Lord Godiva“ klingt unglaublich knackig. Wie sie das wohl hinbekommen haben. Fiese Rockmusik scheint ein Jungbrunnen zu sein.
The Jesus Lizard – Rack: Alles beim Alten – RIFL