So gar nicht sanft gestaltet sich das zweite Album von M(h)aol. „Something Soft“ (Merge) bricht mit der ersten Note in dornige Gefilde auf. Feministische Themen dominieren wieder, wie etwa auf „DM:AM“, in dem es darum geht, wie Männer die ständige Verfügbarkeit von Frauen einfordern.
Die Band aus Irland legte mit der „Gender Studies“-EP und spätestens mit dem Debütalbum „Attachment Styles“ einen beachtlichen Grundstein. Ihr Post Punk fiel sehr divers aus, streute Noten von Noise und Indie Rock ein. Es war aufwühlend, dennoch groovy. So geht es auch auf der neuen Platte weiter.
Sie ist dabei durchdachter und noch mehr auf dem Punkt. Alles sitzt, da ist keine Sekunde zu viel. Zudem steigerten M(h)aol ihre Varianz. Nach nervenaufreibender Catchiness wird es auf „Vin Diesel“ experimentell und anstrengend. „Clementine“ wagt gar einen Ausflug zum Industrial Techno.
Die Songs enthalten immer wieder luftige Stellen, aber auch brummende Soundteppiche. Das Bild des mit Stacheldraht umwickelten Plüschhasen hilft hier vielleicht.
„1-800-Call-Me-Back“ setzt einen Telefontastenbeat auf Brodeln, „Coda“ verlagert den Club tief in den Untergrund. Von dort dröhnen die Schreie nach oben. Ein wilder Ritt!
M(h)aol – Something Soft: Anspruchsvoller Post Punk – RIFL