Mit dem 2022er „Dust Moves“ sind Pretty Lightning verstummt. Ihr bluesig psychedelischer Garage Rock blieb, Gesang gab es aber ab da nicht mehr. Diesen Ansatz setzt das Duo auf dem neuen Album „Night Wobble“ (Fuzz Club) fort.
Neu ist, dass Pretty Lightning 13 fixe Motive bieten, die sich innerhalb des Songs wenig verändern, sich aber stark voneinander unterscheiden. So wird das Album noch mehr in Richtung eines Soundtracks gerückt, der wiederum schwer zu greifen ist. Horror hier, „Lost Highway“ dort und irgendwie auch ein Neo Western.
Ein Sampler, aber ein guter. „Spectre Crackle“ ist surfig eiernd, „Yonder Holly Oak“ dann schläfrig und reduziert. Die Grundstimmung ist oft beim driftenden Western Psych zu verorten, kann dann aber in beliebige Richtungen ausstrahlen.
„Glade Runner“ ist meditativ, „(How To) Moonbow“ mystisch. „Peek A Boo“ wagt dann doch einmal eine Variation. Der längste Song der Platte mutiert langsam und wird hypnotisch. Da gönnt sich das Duo aus Saarbrücken den Raum, der ansonsten eher begrenzt ist.