In Australien befruchtet sich die Musikszene immer gegenseitig. Bands tauschen untereinander munter ihre Mitglieder, daraus entstehen neue Gruppe. Oft sind das ganz herrliche Verbindungen, die ganz tolle Arbeiten hervorbringen. Neuestes Beispiel ist Heavy Moss. Lucas Harwood, Bassist von King Gizzard & The Lizard Wizard, ist das prominenteste Mitglied eines Quartetts, das verschiedene Wurzeln aufweist. Als Heavy Moss spielen sie irgendetwas zwischen Psych Pop und gestenreichem Rock.
Zwei Jahre nach Gründung liegt mit „Dead Slow“ (p(doom)) nun eine erste Platte vor, die getrost als großer Wurf bezeichnet werden kann. Eine schnörkellose Rock-Platte, die dennoch dramatische Züge aufweist, aber nie aufdringlich wird. Große Entwürfe stehen neben hastigen Skizzen, alles ist dabei organisch miteinander verworben.
Es steckt so viel Liebe und Spielfreude in diesem Album. Genregrenzen gibt es nicht, das zeigt gleich der Opener „Le con“, der Psychedelic, Soul und Blues Rock ineinander fließen lässt.
Die catchy Rock-Nummer „Distant Boy“ wird abgelöst von der fuzzy Sixties-Garage-Spielerei „Jump“. Der Flow funktioniert trotzdem, auch wenn die Ansätze nicht unterschiedlicher sein könnten.
Abgefahren krautig „Blutac“, das mögliche Highlight des Albums. Driftet so schön, ist dabei wundervoll eingängig. Als Rausschmeißer das atmosphärische „Cold“, das noch einmal unterdrückte Töne anschlägt. Eine wunderliche und überraschende Platte.
Heavy Moss – Dead Slow: Fantastisches Debüt eines neuen Rock-Sterns. – RIFL