Dieses Mal ließ sie nicht wieder neun Jahre verstreichen: Tess Parks legt knapp zwei Jahre nach „And Those Who Were Seen Dancing“ ihr drittes Album „Pomegranate“ (Fuzz Club / Hand Drawn Dracula) vor.
Nach einer düsteren Periode, in der sich Parks mit dem Ende ihres musikalischen Schaffens beschäftigt hatte, kehrte sie schon 2022 gestärkt zurück. Der Vorgänger war ein wenig eigenbrötlerisch, mehr im Bedroom Pop verwurzelt. Etwas, was die Kanadierin beibehalten hat, auch wenn die Produktion ausladender wurde.
Mitstreiter Ruari Meehan war stärker in den Entstehungsprozess eingebunden. Dazu kommt ein recht fixes Rückgrat, bestehend aus Francesco Perini und Marco Ninni. Und dann gibt es noch viele weitere Gäste, die Pfeifen, Fiepsen und Flimmern beisteuern. Aber sie halten sich zurück, wie das ganze Album eher sanft vorgeht.
Parks haucht auf gediegene Soundflächen mit leicht psychedelischem Touch. Hier und dort lässt sie sich auf elektronische Teppiche nieder, wie auf dem flirrenden Rausschmeißer „Surround“.
Ansonsten wenig Variation. So eine kleine, dreckige Rock-Nummer hätte gut getan. Wenn wir eins aus der Zusammenarbeit mit Anton Newcombe gelernt haben, dann, dass sie gut zu driftendem Psych Rock passt. Zeigt sie eh im Ansatz auf „Charlie Potato“. Nichtsdestotrotz: Schönes Album, gut für einen Sonntagvormittag, mit „Sunnyside“ als Hinweis und Highlight.
Tess Parks – Pomegranate: Harmlos umschmeichelnder Psych Pop – RIFL