Das Live-Ergebnis um Details anreichern, ein guter Plan? Das war jedenfalls die Herangehensweise für ACID ROOSTER und ihr neues Album „Hall Of Mirrors“ (Tonzonen / Little Cloud / Cardinal Fuzz). Nach zwei kurzen Sessions wurden die Songs in Ruhe gelassen. Erst später fügte man Schnörkel hinzu, verfeinerte ein wenig, veröffentlichte dann.
Die Platte ist jedenfalls weitaus differenzierter und punktgenauer als die bisherigen Releases der Leipziger. Erneut bewegt sich das Trio instrumental durch ein Universum aus Kraut, Psych und Space Rock. Doch die vier enthaltenen Songs wissen genau, wo ihr Ziel ist.
„Automat“ kommt mit seinem proggigen Space Rock sehr direkt und forsch daher, braucht auch kaum mehr als fünf Minuten, um seine Geschichte zu Ende zu erzählen. „Chandelier Arp“ wählt dann den geschwungenen Weg. Ein lässiger Song mit langen Synthie-Intro, dem gemächlich verschrobener Kraut folgt. Die Reise wird im Verlauf ungemütlicher, gelangt aber immer wieder in die Spur zurück.
Mystisches Terrain eröffnet sich uns auf „Confidence of Ignorance“. Ein Song, den man SLIFT auch zugetraut hätte. ACID ROOSTER bleiben vergleichsweise zurückhaltender. Sehr entspannt dann das wundervolle „When Clouds Part“. Ein Song, dem man ein wenig böse ist, wenn er aus ist.
Nun, haben wir die Verzierungen benötigt? Wenn sie es waren, die für dieses tolle Album schlussendlich verantwortlich waren, nehmen wir sie dankend entgegen.
ACID ROOSTER – Hall Of Mirrors: Mini Instrumental Space Rock Opera – RIFL