Der Australier Zak Olsen hat viele Töpfe auf dem Herd. Er spielt Gitarre bei ORB, hat nebenher noch The Frowning Clouds laufen und mischte zuletzt bei The Judges mit. Und da gibt es sein Soloprojekt Traffik Island.
Hier ist weniger breitbeinige Gitarrenmusik angesagt, schräge Pop-Nummern sind die Wahl. Auf „Ghost Notes“ (Library Of The Occult) treibt er das Eigenbrötlerische auf die Spitze und veröffentlicht einen Soundtrack zu einem fiktiven B-Movie-Streifen.
So ähnlich haben das Uncle Acid & The Deadbeats zuletzt ja mit „Nell‘ Ora Blu“ auch gemacht. Die Briten behielten sich aber ihren typischen Sound, während Traffik Island sich ganz auf die Spuren von Goblin, Carpenter und Morricone begibt.
Schräg mystische Klänge aus arg manipulierten Keyboards dringen hervor. Instrumental, groovy, stilecht. Funkiness hier, Sounds aus tiefen Gräbern dort. „Fried Fifer“ ist cool, „Psychedelic Freakout“ stellenweise bedrohlich.
Bei Olsen funktioniert das Kopfkino recht gut, auch wenn wir stets schnell Szene und Hintergrund wechseln. Waren wir eben noch mitten in einer Zombiemeute, steuern wir nun einen Sportwagen in raschem Tempo durch enge Küstenstraßen.
Durchaus experimentell geht es zu Werke, wie etwa auf „The Voids“, das sich auf Zehenspitzen hereinschleicht. Dennoch eckt das Album nie an. Alles schön retro und dennoch ungewöhnlich modern.
Traffik Island – Ghost Notes: Vintage-B-Movie-Sounds für Gruselfreunde – RIFL