Befremdlich waren die Sounds von Juliette Pearl Davis und Joachim Polack als Pearl & The Oysters ja immer. Auch thematisch arbeitete sich das franzöisch-amerikanische Duo gerne am Fremdsein ab. „Planet Pearl“ (Stones Throw) versetzt sich in die Perspektive von Weltraumerkundern, die auf der fremdartigen Erde gestrandet sind.
Der Psych Pop erhält dieses Mal eine Infusion aus brasilianischen Rhythmen, fällt aber insgesamt ein wenig melancholisch aus. Schließlich wiegen die Themen mentale Gesundheit, Heimatlosigkeit und der prinzipielle Zustand unserer Welt schwer.
Im ersten Drittel sind die Sounds recht verschroben und eckig. Der Flow wird erst gar nicht etabliert. Faszinierend, aber sehr anspruchsvoll. Das schön traurige „A Planet Upside Down“ markiert einen kleinen Wendepunkt. In der Folge wird die Platte zugänglicher, bleibt aber zurückhaltend.
Wirklich tolle Nummern haben Pearl & The Oysters natürlich immer mit dabei. Das sanfte „I Fell Into a Piano“ etwa. Und mit „4D“ gibt es kurz vor Schluss noch einen satt sonnigen Rocker. Der Gesamteindruck ist zwiespältig. Ein wenig zu genau und musikwissenschaftlich, das verspielt Lässige fehlt.
Pearl & The Oysters – Planet Pearl: Quietschbunt und aschfahl – RIFL