Sixties Garage Rock, der Retro-Zug ist diesbezüglich eigentlich nie ganz abgefahren. Von den White Stripes und den Strokes einst initial wiederbelebt, lebt er seitdem ganz gemütlich in der Nische. The Mystery Lights hatten 2016 mit ihrem Debütalbum die Chance, ihn wieder ins Rampenlicht zu zerren.
Euphorisch und mitreißend ging die Band zu Werke, brachte zudem New Yorker Coolness mit. Doch irgendwie reichte es nur für die mittelgroße Bühnen und auf denen waren sie nach dem 2019er „Too Much Tension“ noch ein wenig rarer zu sehen.
Nun ein kleines Comeback mit „Purgatory“ (Wick). Die Mystery Lights sind neu geordnet und voller Tatendrang. Zudem haben sie tausend Ideen, die sie gleich komplett in die Platte gießen.
Die ersten Nummern tingeln von einem Retro-Stil zum nächsten, landen als Höhepunkt mit „Sorry I Forgot Your Name“ gar beim Country. Im letzten Drittel reißen sich die New Yorker zusammen, kommen in einen besseren, wenn auch melancholischen Flow. Das Highlight gelingt mit „Cerebral Crack“, einer sehr eindringlichen Nummer.
Der große Durchbruch? Oder schleichen sie sich ganz heimlich für immer aus der Tür? Ein paar Mal möchte man sie vorher schon noch live sehen.
The Mystery Lights – Purgatory: Retro Rock mit ein bisschen Wehmut – RIFL